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Ich bin SPEED ...
Außenhaltung in Stallboxen und großem Freigehege mit Elektrozaun
Das ideale Kaninchengehege ... gibt es nicht! .... aber "Nicht in der Natur leben zu müssen, ist ein Privileg." (Dieter Nuhr)
Tagsüber dürfen unsere Kaninchen in das zirka 35 qm große Freigehege, wo sie gemeinsam grasen, toben, buddeln und springen können. Ein Unterstand bietet Schutz vor Regen und Wind und eine hohe Kiefer und Linde spenden ausreichend Schatten. Die Fläche wird von einem 1,10 m hohen Elektrozaunnetz eingezäunt wodurch gewährleistet ist, dass kein Kaninchen raus und kein Feind rein kann. Das Gehege versetzt mein Mann alle 4 Wochen so dass immer ausreichend frisches Grün zur Verfügung steht und die Fläche nicht zu sehr verschmutzt. Abends sammeln wir die Kaninchen mit einem großen Weidenkorb wieder ein (in den sie übrigens gern freiwillig kommen) und bringen sie jedes in seine Außenstallbox. Dadurch haben die Tiere auch mal ihre Ruhe. Unsere Kaninchen sind das ganze Jahr über draußen.






Gesetzlicher Rahmen für Mindestanforderungen an die Art der Unterbringung
Das Deutsche Tierschutzgesetz bleibt in seiner Aussage zu Mindestanforderungen bezüglich der Gehegegrößen bei Kaninchen sehr vage wenn es in § 2 allgemein heißt:
"Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen."
Das bedeutet, dass es eigentlich keine gesetzlich genau vorgeschriebenen Mindestmaße für die Haltung von Kaninchen als Heimtiere gibt. Lediglich für gewerbliche Zuchten gibt es vogeschriebene Standards, die eingehalten werden müssen.
Dazu hat das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Verordnung zu Mindestanforderungen an die Kaninchenhaltung in der gewerblichen Mast- und Zuchttierhaltung von Kaninchen erlassen. Weder Rassekaninchenzüchter noch Hobbyzüchter noch Kaninchenliebhaber sind von gesetzeswegen and diese Verordnung gebunden. Dennoch stellt diese Verordnung meiner Meinung nach eine Richtlinie dar, die auch Hobbyzüchter, Liebhaber und Rassezüchter nicht weiter unterschreiten sollten.
In der Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung heißt es in den § 32-33 unter anderem:
"Der Boden der Haltungseinrichtung muss im ganzen Aufenthaltsbereich der Kaninchen rutschfest und trittsicher sein [...]
Haltungseinrichtungen müssen so beschaffen sein, dass jedem Zucht- und Mastkaninchen zusätzlich zur [Lauffläche] eine uneingeschränkt nutzbare erhöhte Bodenfläche [Liegefläche] zugänglich ist, die mindestens 30 Zentimeter breit und 50, bei Zuchtkaninchen 60 Zentimeter lang ist und jeweils mindestens 35 Zentimeter Abstand bei Zuchtkaninchen vom Boden und zur oberen Begrenzung der Haltungseinrichtung aufweist.
Wer Zuchtkaninchen hält, hat sicherzustellen, dass für jedes Tier eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von 6000 cm² (für Kaninchen unter 5,5kg) zur Verfügung steht."
6000 cm² entsprechen Boxenmaßen von etwa 80 cm Länge x 75 cm Breite.
Dieser Rahmen gilt wie bereits gesagt ausschließlich für Nutztiere also nicht für Rassekaninchenzuchttiere. Der Verband der Deutschen Rasse-Kaninchenzüchter hat eigene Richtlinien zur Haltung von Rassekaninchen in einer Rassezuchtanlage verfasst und unter anderem auf der ZDRK eigenen Homepage in Form eines Ratgebers zum Einstieg in die Rassekaninchenzucht veröffentlicht.
Darin gilt:
Für Zucht–und Ausstellungstiere gelten folgende Mindestmaße für Einzelbuchten: Breite (cm)Tiefe (cm)Höhe (cm) Zwergrassen 65x70x50
In der Haltung von Liebhabertieren muss berücksichtigt werden, dass die Kaninchen meist ein deutlich höheres Alter erreichen und ihnen demzufolge für so eine lange Lebenszeit mehr Platz zur Verfügung stehen sollte, nicht nur um ihnen Dauerqualen zu ersparen, sondern um ihnen Raum für die Verhaltensweisen zu geben, für die man die Kaninchen als Liebhaber ja schließlich hält.
Sehr bedenklich finde ich vor dem Hintergrund der o.g. Nutztierverordnung, dass kein mir bekannter im Zoofachhandel erhältlicher Stall über diese Mindestanforderungen an die gewerbliche Kaninchenhaltung verfügt. Keiner der handelsüblichen Ställe hat ein Liegebrett und die uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche wird oft nur über mehrere Ebenen erreicht und ist nicht uneingeschränkt nutzbar, weil ja noch ein Großteil der Fläche durch die Treppe wegfällt. Bei der Haltung von Masttieren, das heißt mehreren Tieren pro Gehege wird eine Mindestgrundfläche von 8000 cm² pro Tier von der o.g. Verordnung gefordert, wobei keine Seite kürzer als 60cm sein darf. Damit fallen eigentlich auch die sogenannten Luxusvillen für Kaninchen oft schon raus, da sie eben trotz der geforderten Minimalgrundfläche für zwei Tiere oft nicht breit genug sind.
Wie kann es sein, dass Liebhaber von Kaninchen im Zoohandel eigentlich keinen Stall kaufen können, der den gesetzlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Nutzkaninchen entspricht? Diese Tatsache ist eigentlich ein Skandal!
Dem gegenüber stehen die Empfehlungen an die Liebhaberhaltung von Kaninchen der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V.
Im Merrkblatt 157 zum Heimtier Kaninchen heißt es:
Für eine Dauerhaltung von zwei Kaninchen sollte eine Grundfläche von mindestens 6 m² (für jedes weitere Tier muss die Fläche um mindestens 20% vergrößert werden) zur Verfügung stehen. Dafür kommen mehrere Haltungssysteme in Frage: z.B. Kaninchenzimmer, Kombination aus Freilauf und Käfig (dieser muss mindestens 150 x 60 x 50 cm (LxBxH) groß sein und darf nur als Rückzugsmöglichkeit verwendet werden, dazu muss er ständig offen stehen (Türchen abbauen), ganzjährige Außenhaltung. Die Gesamtfläche des Haltungssystems kann auf mehrere Ebenen aufgeteilt werden. Damit Kaninchen ihr Bewegungsbedürfnis decken können, müssen sie in der Lage sein, mindestens drei aufeinanderfolgende Hoppelschritte (à ca. 80 cm) auszuführen. Eine Seitenlänge dieses Systems sollte daher mindestens 2,4 m betragen.
Auch hier nützt es meiner Meinung nach wenig, wenn engagierte Tierschützer Forderungen aufstellen, die kein im Fachhandel käufliches System auch nur annähernd erfüllt. Ganz abgesehen davon, dass wissenschaftliche Studien, die diese 6qm belegen, einfach nicht existieren. Es handelt sich im besten Fall um einen Erfahrungswert der Tierschützer. Diese Art Forderungen implizieren für die meisten Haushalte mit Kindern im städtischen Raum, die eigentlich dringend mehr Nähe zu Tieren bräuchten, einen Ausschluss von jeglicher Heimtierhaltung. Angesichts stetig steigender Mieten kann sich kaum eine Familie ein Kaninchenzimmer in der Wohnung leisten oder ein Verbundsystem aus mehreren Freiläufen in einem Gemeinschaftsgarten.
Die Lösung dieses Dilemmas sehe ich in der intermittierenden Einzel-Boxen-/Stallhaltung im Zusammenspiel mit großzügigen Freilaufphasen. Wir machen die Erfahrung, dass diese Haltungsform den Kaninchen sehr gut tut, da sie in dem nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehenden 35 m² großen Freilauf ihren Bewegungsdrang besser ausleben können als ständig auf 6 m². Wir Menschen fühlen uns in großen Wohnungen auch nicht unbedingt wohler als in kleineren. Die Lebensqualität hängt auch bei uns Menschen nicht an der Anzahl der Quadratmeter in der Wohnung sondern viel maßgeblicher daran, welche Freiräume man außerhalb der vier Wände vorfindet. Auch an dieser Stelle wollen wir nicht die ehrenamtliche Arbeit der sich für den Tierschutz aufopfernder Tiermediziner kritisieren, sondern lediglich Denkanstöße geben, wie die Heimtierhaltung von Kaninchen realitätsnaher gestaltet werden kann.
Kaninchen dürfen auf keinen Fall über ihre Geschlechtsreife hinaus zu zweit oder als Gruppe in einem handelsüblichen Stall eingesperrt werden, auch dann nicht wenn die männlichen Tiere kastriert worden.
Zu Guterletzt möchten wir auch noch darauf aufmerksam machen, dass die oft in sozialen Netzwerken zur Schau gestellte Heimtierhaltung ein stark verzerrtes Bild der Realität der Haltung von Kaninchen wiederspiegelt. In dieser virtuellen Welt ist Kaninchenhaltung reduziert auf das Kaninchen als Kuscheltier auf der rosa Kuscheldecke. Dass eine Wohnung oder ein Garten in dem Tiere gehalten werden eigentlich nie makellos sauber und vorzeigbar aussehen, weil überhall Stroh und Heu herumliegen, Köttel oft überall hinterlassen werden, Kaninchen eigentlich alle Stoffe mit ihren Zähnen zerreißen und auf der Wiese tiefe Löcher graben, wird in der heilen Instawelt selten zu sehen sein und wenn, dann erntet das wenige Likes. Artgerechte Tierhaltung ist mit einem Wunsch nach Vorzeigbarkeit aus meiner Erfahrung nur in großen Volieren über die ein moderner Zoo verfügt umzusetzen.
Dies sollte Ihnen klar sein, bevor Sie sich für Kaninchen entscheiden.
Gedanken zur Unterbringung in Stallboxen in Kombination mit täglichem Freilauf
Unsere Tiere, ausgenommen die Jungtiere, werden nachts allein in klassischen Stallboxen gehalten und haben tagsüber alle einen mehr oder weniger großen Freilauf, da natürlich die Rammler nicht mit den Häsinnen gleichzeitig im großen Gartenfreilauf sein können.
Manche Kaninchenratgeber würden unsere Haltungsbedingungen über Nacht sicherlich als nicht artgerecht bezeichnen und lehnen das Einsperren der Tiere in kleinen Stallboxen prinzipiell ab. Nun sperren wir die Tiere ja nicht ein, um sie größtmöglich zu ärgern, sondern erstens, um sie nachts vor dem Fuchs und dem Marder zu schützen, die täglich bei uns vorbeischauen, und zweitens, um die Tiere zwei Mal täglich zum intensiven Gesundheitscheck genauer zu betrachten und individuell zu füttern und zu versorgen.
Trotzdem könnte man uns vorwerfen, dass wir die Tiere doch in der Gruppe auch nachts in einem schönen großen, gut strukturierten und mit abwechslungsreichem Kaninchenspielzeug ausgestattetem, gesicherten Volierenbau unterbringen könnten. Ja, das wäre schön. Noch schöner wäre es sicher auch, wenn jeder Mensch in einer großen, lichtdurchfluteten Wohnung leben könnte zu der ein großer Garten oder Park gehört, in dem die Kinder auf vielen gut gesicherten Spielgeräten und Kletterparcours ihre Geschicklichkeit trainieren könnten und ihren großen Bewegungsdrang ausleben. In unserer Realität aber setzten wir diese Ideale nicht mal bei unseren Kindern um - in einem der reichsten Länder der Erde. Nein, wir sperren unsere Kinder und meist auch uns selbst trotzdem lieber 8 Stunden am Tag in ein volles, kleines Klassenzimmer oder Büro, wo wir die meiste Zeit auf einem unbequemen Stuhl mit einer Grundfläche, die deutlich kleiner ist als unsere Körperlänge stillsitzen müssen und dabei auch noch möglichst leise arbeiten sollen. Aus humanphysiologischer Sicht ist das für unsere Kinder und uns selbst ganz und gar nicht artgerecht! Das ärgert meine Kinder, aber trotzdem würden sie sich selbst insgesamt als relativ glücklich mit ihrer Gesamtsituation bezeichnen. Nicht alles, was uns einschränkt, macht uns auch unglücklich! Im Umkehrschluss kann man wohl auch sagen, dass nicht alles, was Humanmediziner und Wissenschaftler beim Menschen für "artgerecht" und gesundheitsfördernd halten, wie zum Beispiel viel Sport und Bewegung, ballaststoffreiche und vitaminreiche Ernährung sowie der Verzicht auf Genussmittel politisch auch eingefordert und so umgesetzt wird.
Ich werde polemisch, aber die Ansprüche, die manche Kaninchenfreunde an die artgerechte Haltung in der Zucht von Kaninchen stellen, sind aus meiner Sicht und Erfahrung wirklich übertrieben, entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und verharmlosen bzw. verschweigen die Nachteile und erhöhten Todesraten für Kaninchen in permanenter Gruppenhaltung .
Würden diese Forderungen z.B. der Kaninchenwiese-Seite stringent so durchgesetzt, gäbe es keine Rassekaninchenzucht mehr und auch keine qualitativ hochwertige Hobbyzucht. Nun kann man der Meinung sein, dass Züchter von Rassekaninchen, die aus sportlichem Ehrgeiz Tiere einzeln in Boxen einsperren und auf Schauen in eine gewünschte Position setzten nur um die Tiere nach zwei Jahren zum Verzehr zu schlachten, eh überflüssige Barbaren sind, aber lassen Sie mich den Gedanken trotzdem zu Ende spinnen. Rassekaninchen sind vor allem wirklich gesunde Kaninchen, die, weil sie so gesund sind, auch so schön aussehen.
Wenn man Rassezucht aufgrund der Boxenhaltung aber verbietet, wo kommen denn dann überhaupt noch gesunde und schöne Tiere her? Wahrscheinlich eher nicht aus der artgerechten Kinderzimmerhaltung, wenn die Kastration zu teuer war oder weil es keinen Profi mehr gab, der die Geschlechter überhaupt sicher bestimmen konnte. Noch weniger wird man sie in osteuropäischen Massenzuchten finden. Wenn man dann konsequent noch weiter denkt, muss man über kurz oder lang zu dem Schluss kommen, dass eigentlich jede Heimtierhaltung mit Einschränkungen und Problemen verbunden ist und daher aufhören muss. Auch diese Meinung vertreten tatsächlich nicht wenige Leute und ich kann sie dabei sogar sehr gut verstehen. Sie haben immerhin konsequent zu Ende gedacht!
Es gibt aber auch eine andere Wahrheit, nämlich die meiner Großeltern. Auf ihrem Hof, oder ihrer Ranch wie sie es nannten, durfte ich von klein auf Tieren nah sein, von ihnen und über sie lernen, ganz nebenbei mein Immunsystem stärken und sehen wo das Hühnchen herkam, das wir wenig später gegrillt haben. Ich habe gesehen, wie Hühner, Tauben, Enten, Kaninchen in Bio-Qualität gehalten wurden, bevor es überhaupt das Wort Bio dafür gab. Ich habe auch schon als kleines Mädchen zusehen dürfen, wie diese Tiere geschlachtet wurden und weiß dass es ehrlicher war als das meiste, was wir heute auf den Teller bekommen und dass die Tiere eine Wertschätzung bis über ihren Tod hinaus erfahren haben, die weit über das hinaus geht, was die meisten Leute heutzutage für ihre Mitmenschen aufbringen können. Eine Wertschätzung, die nicht verwechselt wurde mit Vermenschlichung! Ich bin noch nicht ganz so alt, dass ich zur Verherrlichung der guten alten Zeit neige, aber ich vermisse doch schon den vor 40 Jahren auch im städtischen Raum noch völlig normalen Anblick von frisch geschlachteten Hühnern und Kaninchen in Nachbars Garten, den wir alle eingetauscht haben gegen praktische vakuumverpackte Filets im Kühlregal. Hat das unsere Tierhaltung artgerechter gemacht?
Doch kommen wir wieder zurück zur artgerechten Kaninchenhaltung. Artgerechte Kaninchenhaltung ist für mich dieses Gefühl, dass es meinen Kaninchen gut geht. Man kann sehen, ob Kaninchen glücklich sind: am Glanz des Felles, an ihren Augen und ihrem Gesicht sowie ihrem ganzen Verhalten. Und auch bei der artgerechtesten Kaninchenhaltung gibt es einmal ein trauriges Kaninchen, das von der Gruppe tyrannisiert wird und das Zuwendung braucht oder das Schmerzen hat. Wir halten unsere Tiere so, dass wir viel Glück in unserem Garten beobachten können. Die meisten unserer Besucher beginnen bei diesem Anblick jedenfalls auch ein wenig zu strahlen und lassen sich gern von uns anstecken mit dem Kaninchenfieber. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte mit meiner Diskussion nicht gegen artgerechtere Kaninchenhaltung kämpfen, ich möchte nur darüber ins Gespräch kommen, was artgerecht in der Kaninchenzucht bedeutet und was nötig und sinnvoll ist.
Nicht alles, was uns in unseren natürlichen Verhaltensweisen teil- oder zeitweise einschränkt, macht auch unglücklich oder krank. Und nicht jedes Kaninchen in der Wildnis genießt die ihm täglich gebotene Bewegungsfreiheit, sondern würde sie wahrscheinlich dann doch lieber einschränken im Angesicht der ständigen Angst vor Fressfeinden. Das Eingangszitat von Dieter Nuhr aus seinem aktuellen Programm ist aus meiner Sicht durchaus einen Gedanken wert: Keinesfalls will er die bestehenden Missstände in der Massentierhaltung verharmlosen, aber Mitleid mit einem sauber und würdevoll gehaltenen Tier in Gefangenschaft muss man nicht haben. Die Natur ist viel grausamer und wird all zu oft als idealer Lebensraum verklärt. Die Natur ist aber vor allem ein feindlicher Lebensraum in dem das Gesetz des Stärkeren gilt. Kaum einer von uns Menschen wird sich in die Zeit der frühgeschichtlichen Jäger und Sammler zurückwünschen, in der wir als Sippe zugige und verrauchte Höhlen bewohnten, von Ungeziefer geplagt waren und eine Lebenerwartung von 35 Jahren mit faulenden Zähnen und Höllenschmerzen unser Schicksal nannten. Für Kaninchen in der Wildnis, sieht die Natur als Beutetiere noch einmal einen Zacken bedrohlicher aus und dazu noch mit einer Hierarchie, die mit freiheitlich demokratischer Grundordnung auch so rein gar nichts zu tun hat. Dies gebe ich zu Bedenken, wenn dem Kaninchenhalter eine unnatürliche Haltungsform der Tiere vorgehalten wird.